Unter dem Vorzeichen des Umschlags einer kreuzestheologisch orientierten Theologie in eine kritische Ästhetik treten Philosophie, Kunst und Theologie in eine philosophische und kontextuelle Relektüre der Theologie Karl Barths. In der traditionellen Rezeption gilt diese als philosophiefeindlich und antikontextuell. Wird Barths Theologie der Krise vor dem Hintergrund der Kritischen Theorie Adornos gelesen, die sich als exemplarische Gestalt des philosophischen und ästhetischen Bewusstseins nach Auschwitz auf den Weg in eine andere Moderne macht, so treten ihre avantgardistischen Züge hervor. Freilich offenbart eine derartige Relektüre auch den zweideutigen, da destruktivitätsgefährdeten Charakter der kritischen Theorie Barths und Adornos. Mit dieser Studie werden eine theologische Wahrnehmung der ästhetischen Produktion des 20. Jahrhunderts sowie eine neue dialektische Theologie „nach“ Karl Barth möglich.